Mit dem Projekt „2D-Pilotseismik“ untersucht der GD NRW die Untergrundbeschaffenheit in unterschiedlichen Regionen Nordrhein-Westfalens: in Ostwestfalen, am Niederrhein sowie im Ruhrgebiet. Dadurch werden wichtige Informationen für zukünftige Messungen ermittelt. Städte und Stadtwerke in diesen Regionen können direkt auf den neu gewonnenen Erkenntnissen aufbauen, um die geothermischen Potenziale für sich nutzbar zu machen.

Mit den geplanten seismischen Pilotuntersuchungen sollen Messparameter für zukünftige Seismikmessungen optimiert werden, denn der tiefe und mitteltiefe Untergrund ist in den Regionen NRWs sehr unterschiedlich aufgebaut. Auf diese Weise hat der GD NRW bereits im Jahr 2021 das zentrale Münsterland und 2022 das Rheinland zwischen Schwalmtal, Krefeld, Düsseldorf und Duisburg erkundet. Hier finden Sie Impressionen der vergangenen Messungen.

Wie wird gemessen?

Bei der „2D-Pilotseismik“ bleiben die Vibro-Trucks etwa 3 bis 4 Minuten an einem Messpunkt stehen und vibrieren in unterschiedlicher Stärke und Dauer. So kann festgestellt werden, wie die Gesteinsschichten auf die Schallwellen „antworten“. Wichtige Messparameter sind beispielsweise Signalstärke, Dauer der Vibrationen, Abstand der Geophone und die Messpunkte. Die Untersuchungen sollen Erkenntnisse liefern, welche Parameter für welche Untergrundbeschaffenheit am besten geeignet sind.

Die Strecken sind jeweils nur rund 3 bis 4 Kilometer lang. Das ist zu kurz, um den Untergrund an dem jeweiligen Standort für eine mögliche geothermische Nutzung zu erkunden, jedoch erhält der GD NRW wichtige Daten für die Optimierung künftiger Seismikmessungen im gesamten Land.

Wo wird gemessen?

Die 4 Messlinien wurden repräsentativ für unterschiedliche Untergrundbeschaffenheiten in NRW ausgewählt.

  • Strecke 1 führt in der Region Wachtendonk von der östlichen Seite der Niersaue über den Heursendyck bis kurz vor Kerken.
  • Strecke 2 beginnt in der Region Mülheim an der Ruhr am Entenfang-See und geht dann entlang der Großenbaumer Straße bis nach Oemberg.
  • Strecke 3 liegt in der Region Bochum. Hier wird von Sevinghausen über Stalleicken bis nach Dahlhausen gemessen.
  • Strecke 4 führt in der Region Herford entlang der Vilsendorfer Straße über Laar und entlang der Laarer Straße bis Hollinde.

Wann wird gemessen?

Die Messungen finden im September und Oktober 2023 statt. Pro Strecke benötigt der Messtrupp etwa 4 bis 6 Tage. Der Konvoi von 3 bis 4 Mess- und Begleitfahrzeugen bewegt sich nur langsam vorwärts und kann bei Bedarf auch länger an einem Messpunkt verweilen. Wir bitten um Ihr Verständnis und würden uns über Ihre Unterstützung freuen.